Bilanzbuchhalter werden – Karriere, Weiterbildung, Einkommen uvm.

Hier bekommst du umfangreiche Informationen zur Fortbildung Geprüfter Bilanzbuchhalter

Inhaltsverzeichnis

Geprüfter Bilanzbuchhalter werden
Du bist auf hier gelandet, weil du wissen willst, was ein Bilanzbuchhalter ist, welche Karrierechancen es gibt uvm. Egal ob du bereits planst die Weiterbildung zu machen oder du dich einfach informieren willst, weil dir der Beruf Bilanzbuchhalter interessant erscheint – du bist hier genau richtig.
In diesem Artikel findest du wertvolle Informationen zu der beliebten Fortbildung. Du erfährst u.a. welche Voraussetzungen du dafür brauchst, was du in der Weiterbildung lernst, wie viel du verdienen kannst uvm.

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Was macht ein Bilanzbuchhalter

Der Beruf des Bilanzbuchhalters ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf. Bilanzbuchhalter sind dabei nicht nur, wie es der Name erahnen lässt für die Erstellung von Bilanzen, sondern die Erstellung des gesamten Jahresabschlusses eines Unternehmens, aber auch oft für die gesamte Buchhaltungsabteilung zuständig.

In kleineren Unternehmen ist der Aufgabenbereich eher generalistischer Natur. Je größer ein Unternehmen ist, desto eher wird ein Bilanzbuchhalter als Spezialist in einem ganz bestimmten Bereich sein.
Der Vorteil des Berufs ist, dass du damit eigentlich in jeder Branche arbeiten kannst. Jedes Unternehmen muss sich mit der Buchhaltung beschäftigen. Egal ob diese Unternehmen ihre Buchhaltung auf externe Dienstleister wie Steuerkanzleien auslagern oder intern machen, es kann immer auch eine Bilanzbuchhalterin bzw. ein Bilanzbuchhalter daran beteiligt sein.
Mit diesem Abschluss in der Tasche und dem einen oder anderen Jahr Berufserfahrung, ist es nicht nur möglich den Weg als Spezialist einzuschlagen. Es ist auch eine Führungslaufbahn bis zum kaufmännischen Leiter und in kleineren bis mittleren Unternehmen auch drüber hinaus möglich.
In kleineren Unternehmen kann es durchaus sein, dass ein Bilanzbuchhalter von der Ablage der Rechnungen über die Buchung mithilfe von fachlichen Softwareprogrammen viele Dinge selber machen muss. Je kleiner ein Unternehmen ist, desto weniger beschäftigen sich mit dem Bereich und desto mehr bleibt dann an einer Person kleben.
Neben der Erstellung der Buchhaltung und dem Jahresabschluss, kann eine Bilanzbuchhalterin bzw. ein Bilanzbuchhalter die Zahlen auch lesen. Ist eigentlich, wenn man sich schon etwas mit dem Thema Buchhaltung befasst hat, logisch. So gehört es in vielen Fällen auch zum Aufgabenbereich, den Jahresabrechnung zu analysieren und die Geschäftsleitung diesbezüglich zu beraten.
Neben den bereits genannten Aufgaben gibt es viele weitere Bereich, in denen sich der Spezialist für Buchhaltung und Bilanzen auskennt. Da ist zum einen die Kosten- und Leistungsrechnung zu nennen, welche ein wichtiges Instrument für die Steuerung eines Unternehmens ist. Außerdem werden Themen wie Analyse von Statistiken, der Umgang mit vielen Daten und deren Interpretation immer wichtig.
Der Beruf des Buchhalters hört sich oft sehr langweilig und einseitig an. Das ist jedoch beim Bilanzbuchhalter nicht der Fall. Der Beruf ist sehr anspruchsvoll und braucht regelmäßige Weiterbildung, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Was sind die Voraussetzungen, um Bilanzbuchhalter zu werden?

Wer Geprüfter Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK werden möchte sollte bedenken, dass es sich darum um eine Aufstiegsfortbildung und keine Ausbildung handelt.
Das heißt, dass das Ganze auf einer grundlegenden Ausbildung aufbaut. Es ist aber auch möglich Bilanzbuchhalter ohne eine grundlegende Ausbildung zu werden, wenn die du mehrjährige Berufserfahrung mitbringst.
Bei der IHK Akademie Ostbayern heißt es bezüglich Voraussetzungen: Du brauchst eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf mit einer vorgeschriebenen Ausbildungszeit von drei Jahren und danach eine mindestens dreijährige kaufmännische Berufspraxis oder eine der folgenden Abschlüsse und eine darauf folgende, mindestens zweijährige Berufspraxis:
  • einen anerkannten Fortbildungsabschluss nach einer Regelung auf Grund des Berufsbildungsgesetzes als Fachwirt oder als Fachkaufmann oder
  • einen Abschluss als Staatlich geprüfter Betriebswirt oder
  • einen wirtschaftswissenschaftlichen Diplom- oder Bachelorabschluss einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule oder einer Berufsakademie oder eines akkreditierten betriebswirtschaftlichen Ausbildungsganges einer Berufsakademie oder
  • eine mindestens sechsjährige Berufspraxis.

Was sind die Kursinhalte

Bezüglich der Kursinhalte orientiere ich mich an der Fernschule ILS und der IHK Ostbayern. Die Inhalte sollten aber an allen Bildungseinrichtungen gleich sein, weil die Prüfung zum Bilanzbuchhalter in Hamburg die gleiche ist, wie in Bayern.
In einem ersten Teil der Weiterbildung bekommst du grundlegendes Wissen in BWL, VWL und Rech. Dieses grundlegende Wissen ist die Basis für alle weiteren Inhalte und natürlich auch die Arbeit in der Bilanzbuchhaltung.
In einem weiteren Teil der Weiterbildung lernst du die Rechnungslegungsvorschriften nach HGB und IFRS. Kurz erklärt ist das HGB, das Gesetz, welches für die Rechnungslegung in Deutschland zuständig ist und in bei IFRS handelt es sich um internationales Recht.
Das ist aber noch nicht alles. Im weiteren Verlauf der Weiterbildung kommst du mit dem Thema Jahresabschlussanalyse in Berührung und du lernst steuerliche Sachverhalte kennen. Das Thema Steuern ist für Bilanzbuchhalter ein sehr zentrales Thema, weil die Finanzbehörden ein wichtiger Adressant des Jahresabschlusses und allgemein der Buchhaltung sind.

Außerdem lernst du die folgenden Bereiche kennen:

  • Finanzmanagement
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Interne Kontrollsysteme, wobei das Thema Risikomanagement ein wichtiger Baustein ist
  • Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit – da Bilanzbuchhalter eben nicht nur im stillen Kämmerlein sitzen, sondern auch mit anderen Menschen und oft sogar diesbezüglich mit dem Management zutun haben. Außerdem kannst du als Bilanzbuchhalter ja auch eine Führungsposition in der Buchhaltung einnehmen.

Was kostet die Fortbildung zum Geprüften Bilanzbuchhalter IHK?

Wie viel du für die Fortbildung ausgeben musst hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn du den Geprüften Bilanzbuchhalter IHK in Vollzeit oder Teilzeit machst, dann bezahlst du nicht nur die Kurs- und Prüfungsgebühren, sondern auch die Fahrtkosten zum Unterricht. Außerdem brauchst du in vielen Fällen Bücher, Stifte, etc.
Bei der IHK Ostbayern kostet der Kurs aktuell ca. 3500 € ohne Prüfungsgebühren und Lehrmaterialien. Ähnlich ist das auch bei anderen Industrie- und Handelskammern. Im Fernstudium bzw. per Fernkurs musst du auch mit ca. 3500 € Kursgebühren rechnen.
Das ist sicherlich nicht wenig Geld. Jedoch solltest du wissen, dass du für eine solche Aufstiegsfortbildung in der Regel Aufstiegs-Bafög beantragen kannst. Dabei handelt es sich um ein staatliches Fördermittel. Dabei bekommst du einen Teil der Kursgebühren als zinsgünstiges Darlehen und den anderen Teil als Zuschuss. Zuschuss heißt, du brauchst diesen Teil nicht zurückzahlen.
Wenn du den Geprüften Bilanzbuchhalter IHK in Vollzeit machen möchtest, dann gibt es unter gewissen Voraussetzungen sogar die Möglichkeit, die Lebenshaltungskosten für die Kursdauer fördern zu lassen. Dies hängt jedoch u.a. von deinem Einkommen und deinen Vermögensverhältnissen ab. In vielen Fällen ist es auch möglich, eine Fortbildung steuerlich geltend zu machen. Dazu solltest du dich auf alle Fälle mit deinem Steuerberater unterhalten.
Eine weitere Möglichkeit der Finanzierung ist die Förderung des Arbeitgebers. Wenn dein Arbeitgeber auch von deiner Fortbildung profitiert, kann es gut sein, dass dieser in dich investiert. Bei einem Fernkurs bzw. Fernstudium hast du den Vorteil, dass du die Kursgebühren in bei den meisten Bildungseinrichtungen in monatlichen Raten zahlen kannst. Du brauchst die Kursgebühren nicht in einer Summe zahlen und hast so keine extrem große Belastung auf einmal.

Wie lange dauert das Ganze?

Wie lange die Fortbildung dauert, hängt von der Fortbildungsart ab. Es gibt hier Bildungsangebote in Vollzeit, Teilzeit oder Fernstudium. Ich habe sogar schon einfache Onlinekurse dazu gesehen. In Vollzeit kannst du ein halbes bis ein Jahr einrechnen. In der Regel werden wird es eher ein halbes Jahr als ein Jahr sein. Im Teilzeitkurs dauert das Ganze dann schon etwas länger. Du machst das dann in der Regel neben dem Job abends und/oder am Wochenende.
In dem Fall kannst du mit bis zu 24 Monaten rechnen. Das ist schon sehr viel länger aber meist auch sinnvoller, weil du deinen Job nicht aufgeben musst. Der dritte Weg führt über das Fernstudium bzw. einen Fernkurs. Da es viele Fernschulen gibt, welche den Geprüften Bilanzbuchhalter IHK anbieten, kann ich ebenfalls keine genaue Zahl nennen.
Nach meiner Recherche dauern die Fernkurse zwischen 10 und 21 Monaten. Die angegebene Zeit beim Fernkurs sind Regelstudienzeiten. Bei vielen Fernschulen ist es möglich schneller, aber auch langsamer zu studieren. Wenn du also das eine oder andere Monat länger brauchst, dann musst du bei den meisten Bildungsanbietern trotzdem nicht mehr zahlen. Wenn du einen Vollzeit- oder Teilzeitkurs machst, ist das so nicht möglich.

Vollzeit- Teilzeit oder Fernkurs?

Ob du einen Vollzeitkurs, Teilzeit- oder Fernkurs machst, hängt entscheidend von dir selber ab. Ich habe alle drei Varianten schon gemacht und muss schreiben, dass jeder Weg seine Vorteile und seine Nachteile hat. Ein Vollzeitkurs hat den Vorteil, dass du dich voll und ganz auf die Fortbildung konzentrieren kannst. Der Nachteil liegt aber auch auf der Hand. Du musst dafür in vielen Fällen deinen aktuellen Job aufgeben, wenn vorhanden. Da ist dann ein Teilzeitkurs besser, weil dieser meist neben dem Job möglich ist.
Die größte Flexibilität bietet dir aber ein Fernkurs. Damit kannst du lernen, wann und wo du willst. Du brauchst auch keine langen und weiten anreisen zum Bildungsanbieter machen. Bis auf wenige Seminartage bist du mit einem Fernkurs frei bei der Lernzeit und dem Studienort.
Der Nachteil vom Fernkurs ist aber, dass du sehr viel disziplinierter sein musst, und du brauchst eine viel intensivere Fähigkeit zur Eigenmotivation. Es gibt zwar Unterstützung seitens der Fernschule, aber es ist eben kein Lehrer in Präsenz da, der ich immer beim direkten Lernen unterstützt.

Weiterbildungsmöglichkeiten als Bilanzbuchhalter

Wenn du Bilanzbuchhalter bist bzw. einer oder eine werden willst, dann ist Weiterbildung unheimlich wichtig. Das Thema Steuern ändert sich extrem schnell und du musst immer auf dem Laufenden bleiben. Außerdem leben wir in einer Zeit, in der die Digitalisierung rasant voranschreitet. Auch hier gilt es durch Anpassungsweiterbildung und den Ausbau von IT- und Soft-Skills dranzubleiben.

Neben den Anpassungsweiterbildungen, welches in Fülle gibt, kann sich auch eine weitere Aufstiegsfortbildung lohnen.
So steht dir als Geprüfte Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter auch der Weg zum Betriebswirt offen. Bei der IHK kannst du dazu z.B. den Geprüften Betriebswirt IHK machen oder aber auch an einer der Handwerkskammern deinen Betriebswirt machen.

Du kannst aber auch in den Bereich der Aus- und Weiterbildung gehen, wenn du in diesem Bereich ein paar Jahre Erfahrung hast, was für einen Bilanzbuchhalter nicht so ungewöhnlich ist.

Diesbezüglich bietet sich der Geprüfte Berufspädagoge IHK an. Wie auch der Abschluss Geprüfter Betriebswirt IHK oder jener der HWK, befindet sich dieser Abschluss dann auf der Stufe 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens und ist damit dem Master einer Hochschule gleichgestellt.

Die Fortbildung zur Geprüften Bilanzbuchhalterin bzw. zum Geprüften Bilanzbuchhalter befindet sich diesbezüglich auf der Stufe 6 und ist damit dem Bachelor-Abschluss eine Hochschule gleichgestellt.

Was kann ein Bilanzbuchhalter studieren?

Neben einer weiteren Aufstiegsfortbildung, kannst du aber auch den akademischen Weg einschlagen. Der Abschluss befindet sich auf Meister-Ebene und das bedeutet, dass du damit an den meisten Hochschulen in Deutschland direkt zum Studium zugelassen werden kannst.
Du brauchst in diesem Fall kein Abitur oder eine Fachhochschulreife. Natürlich kann es sich aber durchaus auszahlen, nochmal einen Brückenkurs davor zu machen, weil das Studium in der Regel nochmal sehr viel theoretischer ist.

Wenn du den Geprüften Bilanzbuchhalter in der Tasche hast, dann bist du beim Studium nicht auf ein bestimmtes Fach festgelegt. Du kannst eigentlich jedes Studium einschlagen. Du könntest damit theoretisch sogar Medizin etc. studieren.
Ob ein Studium sinnvoll ist und welche sinnvoll ist, hängt von dir und deinen Zielen ab. Willst du in eine Managementposition in einem größeren Unternehmen, dann solltest du nicht nur den Bachelor, sondern auch einen Master anvisieren. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass du 5 Jahre studieren musst. Wenn du mehr Geld verdienen willst, lohnt sich ein Studium aber nicht immer. Du musst die Kosten und den Aufwand dagegen rechnen.
Außerdem kommt auch nicht unbedingt jeder Akademiker in eine so gute Position, dass dieser um so extrem viel mehr Geld verdient als ein Bilanzbuchhalter. Bevor du also diesen Weg gehen willst, solltest du unbedingt wissen, was du damit erreichen willst.

Sollte eine Bilanzbuchhalterin bzw. ein Bilanzbuchhalter studieren?

Ob ein Bilanzbuchhalter bzw. eine Bilanzbuchhalterin studieren sollte, hängt, wie bereits gerade schon geschrieben, von den eigenen Zielen ab. Nehmen wir an, du möchtest im wissenschaftlichen Bereich tätig werden. Oder du möchtest in Management, Steuerberater werden etc. In all diesen Bereichen kann dir ein Studium helfen oder sogar ohne Alternative sein.
Wenn du beispielsweise Steuerberater werden willst, brauchst du als Bilanzbuchhalter nicht unbedingt studieren. Mit einem Studium würdest du aber unter Umständen dann schneller ans Ziel kommen und vielleicht in manchen Kreisen auch mehr Anstehen erhalten.
Das Fazit dazu ist also: Wenn du ein Ziel mit einem Studium verbindest, dann solltest du es tun. Daher halte ich es auch für sehr gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Vergiss dabei nicht, dass du auch als Bilanzbuchhalter sehr gute Möglichkeiten hast und hervorragendes Geld verdienen kannst.

Das sind deine Alternativen?

Wer die Prüfung zum Geprüften Bilanzbuchhalter IHK schafft, kann stolz sein. Das Thema ist nicht leicht und die Inhalte können ganz schön trocken und extrem umfangreich sein. Dennoch gibt es in unserer modernen Welt sich das Wissen und die Fähigkeiten auf eigene Faust anzueignen. Hier gilt es aber zu bedenken, dass du ohne einen Abschluss keinen Nachweis hast und du dich sehr viel besser verkaufen musst, als jemand der diesen Abschluss hat.
Abschlüsse, mit welchen du ähnliche oder gar die gleichen Aufgaben übernehmen kannst, sind z.B. der Wirtschaftsfachwirt, der Geprüften Betriebswirt HWO oder der Geprüfte Betriebswirt IHK. Auch der Betriebswirt VWA geht im Bereich des Rechnungswesens in die Tiefe und bietet gute berufliche Möglichkeiten in den Bereichen Buchführung aber auch Controlling.
Eine weitere Alternative ist natürlich ein wirtschaftswissenschaftliches Hochschulstudium mit dem Schwerpunkt Rechnungswesen. Auch der Steuerfachwirt, welcher auf der selben Ebene angesiedelt ist, bietet eine gute Basis um in dem selben oder einem ähnlichen Bereich zu arbeiten.
Für welchen der Wege bzw. welche der Weiterbildungen du machen sollst, hängt wie in den meisten Fällen von deinen Zielen, aber auch deinen Voraussetzungen ab. Wenn du bereits Abitur oder eine Fachhochschulreife hast, ist das Studium in vielen Fällen ein sehr guter Weg.
Wenn du hingegen eine Ausbildung planst oder vielleicht schon abgeschlossen hast, dann ist ein Bilanzbuchhalter, Steuerberater oder Wirtschaftsfachwirt sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Als Bilanzbuchhalter hast du gegenüber einen Wirtschaftsfachwirt beispielsweise den Vorteil, dass dieser noch viel tiefer in die Materie Buchhaltung und Bilanzierung eintaucht und daher eher ein Spezialist ist, im Gegensatz zu dem eher generalistischen Wirtschaftsfachwirt.
Als Wirtschaftsfachwirt oder Betriebswirt bist du hingegen zum Bilanzbuchhalter viel breiter aufgestellt. Du lernst damit also viele weitere kaufmännische und betriebswirtschaftliche Gebiete besser, als ein Bilanzbuchhalter der sich stark auf die Themen Buchhaltung, Bilanzierung sowie Kosten- und Leistungsrechnung und außerdem Steuern beschränkt.

Wie anerkannt ist der Abschluss Geprüfte Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter?

Die Anerkennung einer Geprüften Bilanzbuchhalterin IHK bzw. eines Geprüften Bilanzbuchhalters IHK ist meiner Meinung nach sehr hoch. Ich denke viele Personen, die sich mit der Materie schon beschäftigt haben, bestätigen das. Mit dem Bestehen bekommst du einen anerkannten Fortbildungsabschluss. Dabei handelt es sich nicht einfach um ein Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung. Es ist staatlich bzw. öffentlich-rechtlich anerkannt. Aus diesem Grunde investiert der Staat ja auch mit dem Meister-Bafög in eine solche Fortbildung.
Was ebenfalls für die Fortbildung spricht, ist der Umstand, dass der Abschluss im Deutschen Qualifikationsrahmen auf der Stufe 6 steht. Damit ist er einem Meisterabschluss oder eine Bachelorabschluss einer Hochschule gleichwertig. Gleichwertig heißt von der Hierarchie und vom Ansehen her sind sie gleich. Natürlich sind sie nicht gleichartig.
Du wirst als Fachwirt oder Bilanzbuchhalter nicht immer für die gleichen Aufgaben tätig sein können wir ein studierter Wirtschaftswissenschaftler. Zum Beispiel brauchst du ein Studium, wenn du wissenschaftlich arbeiten willst. Was viel wichtiger ist, ist die Anerkennung des Fortbildungsabschlusses in der Wirtschaft und bei den Unternehmen. Denn diese stellen dich ja dann ein oder befördern dich. Was bringt eine staatliche Anerkennung, wenn du deine Ziele nicht erreichst, richtig?
Die IHK ist schon von sich aus einer Intuition, welche in den Unternehmen bekannt und anerkannt ist. Alleine deswegen wirst du mit einem Abschluss einer IHK schon gute Chancen haben. Lass dir aber gesagt sein, dass ein Abschluss alleine für sich gesehen keine Garantie für eine steile Karriere bietet. Um beruflich erfolgreich zu sein, braucht es dich als Ganzes. Wenn du den Abschluss hast, aber ansonsten eine faule Socke bist oder glaubst, dass die Unternehmen jetzt von selber auf dich zukommen, dann liegst du in der Regel falsch.
Um erfolgreich zu sein bzw. zu werden, musst du auch im Beruf Leistung bringen. Das heißt nicht, dass du Tag und Nacht arbeiten sollst. Das heißt aber, dass du dein Wissen auch anwenden können musst. Es reicht nicht das Ganze zu lernen und dann sofort wieder zu vergessen. Für eine gut bezahlte Spezialistenposition musst du wirklich ein Spezialist sein. Außerdem braucht es in vielen Fällen eine gute Kommunikationsfähigkeit, Fremdsprachenkenntnisse und du musst mit den relevanten Computerprogrammen umgehen können.
Wenn du Führungskraft werden willst, dann musst du auch in Menschenführung, Management und vor allem im Selbstmanagement besonders gut werden. Du siehst, dass beruflicher Erfolg nicht das Produkt einer Weiterbildung, sondern lebenslanger Weiterbildung, einer gewissen Leidenschaft für das was man tut und etwas Talent ist.
Für die richtig guten Jobs braucht es dann in vielen Fällen auch Vitamin B und eine kleine Portion Glück. Glück kommt aber doch sehr viel öfter zu jenen die sich anstrengen und Gas geben, als zu jenen die den ganzen Tag faul auf dem Sofa sitzen.

Wie sieht die Zukunft des Berufs aus?

Hier schreibe ich meine Meinung dazu. Niemand kann dir genau sagen, wie die Zukunft aussehen wird. Jedoch gibt es immer auch ein paar Anzeichen und genau auf das beziehe ich mich hier. Was mit im Bereich der Buchhaltung auffällt ist, dass die Digitalisierung schnell voranschreitet. Es gibt viele Aufgaben, die sich heute schon relativ leicht auf IT-Systeme übertragen lassen.
Das heißt, dass viele eher routinemäßigen Aufgaben immer mehr reduziert oder gar wegfallen werden. Daher ist es für dich als Geprüfte Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter unheimlich wichtig, dass du dich regelmäßig weiterbildest. Du musst schauen, dass du deinen Platz findest und entweder ein extrem guter Experte oder eine hervorragende Führungskraft wirst.
Wenn du glaubst, du hast jetzt deinen Abschluss in der Hand und jetzt brauchst du nichts mehr lernen, dann verlierst du schnell den Anschluss. Du konkurrierst schließlich mit anderen Bilanzbuchhaltern, die unter Umständen auch einen anderen Job suchen. Du konkurrierst auch mit Wirtschaftswissenschaftlern von Hochschulen die BWL studiert haben oder mit Fachwirten, hervorragenden Audiodiktaten usw.
Selbst die Konkurrenz im Ausland, welche immer leichter remote bzw. ortunabhängig über das Internet arbeiten kann schläft nicht. Daher kannst du es dir eigentlich nicht erlauben, dass du hier nicht auf dem Laufenden bleibst.
Wer sich also regelmäßig weiterbildet, wird auch in Zukunft einen sicheren und gut bezahlten Job haben. In Zukunft werden die Selbstverantwortung und auch das Denken wie ein Unternehmer, obwohl man Arbeitskraft ist, immer wichtiger.

Was ist der Unterschied zwischen Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter?

Geprüfte Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK wird man durch den Abschluss der IHK-Prüfungen. Es handelt sich dabei um einen öffentlich-rechtlichen und damit auch staatlich anerkannten Abschluss. Ein Finanzbuchhalter hat keinen solchen Abschluss. Der Unterschied liegt also in der Aus- bzw. Weiterbildung und den damit erworbenen Abschluss.
So kann man es grob sagen bzw. schreiben. Ein guter Finanzbuchhalter, der viele Weiterbildungen gemacht, eine gute Ausbildung und mehrjährige Erfahrung hat, kann oft auch die Aufgaben erledigen, die ein Bilanzbuchhalter macht. Dieser hat halt keine entsprechende Prüfung abgeschlossen.
Es gibt schon auch Weiterbildungen mit der Abschlussbezeichnung Finanzbuchalter. Dabei handelt es sich jedoch meines Wissensstands nicht um eine anerkannte Fortbildung, sondern um eine Zertifikatsweiterbildung oder eine Weiterbildung mit Teilnahmebescheinigung.

Wie viel verdient eine Bilanzbuchhalterin bzw. ein Bilanzbuchhalter?

Im Durchschnitt verdienst du als Geprüfte Bilanzbuchhalterin bzw. Geprüfter Bilanzbuchhalter 45 000 Euro pro Monat. Nun ist das aber nur der Durchschnitt, der mittlere bis geringe Aussagekraft hat. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Wer nur ein oder zwei Jahre Erfahrung mitbringt, wird in der Regel viel weniger verdienen als ein Spezialist mit mehr als 10 Jahren Erfahrung. Wer besondere Spezialkenntnisse mitbringt, verdient oft mehr als jemand, der nur eine Ausbildung und dann die Fortbildung abgeschlossen hat.
Wer im südlichen Teil von Deutschland arbeitet wird mehr verdienen als jemand, der beispielsweise in Brandenburg oder so arbeitet. Der Grund dafür ist, dass das Einkommen regional stark schwankt. Eine Führungskraft, welche für Mitarbeiter zuständig ist, verdient in 90 Prozent der Fälle mehr als ein Sachbearbeiter.
Weitere Faktoren, die eine Rolle spielen sind die Größe des Unternehmens, die Branche, in der eine Bilanzbuchhalterin bzw. ein Bilanzbuchhalter tätig ist sowie das Verhandlungsgeschick. Was heute ebenfalls noch eine Rolle spielt, obwohl ich nicht verstehe, warum, ist das Geschlecht. Frauen verdienen auch heute in vielen Fällen bei gleichwertiger Arbeit und gleicher Arbeitszeit weniger als Männer. Das wird schon besser, ist aber immer noch nicht so wie es sein soll. Meiner Meinung nach soll für gleichwertig Arbeit auch das gleiche gezahlt werden. Zumindest wenn wir es vom Geschlecht, der Hautfarbe oder anderen Faktoren abhängig machen, die mit der Arbeitsleistung in der Regel nichts zu tun haben.


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