Sie haben eine richtig gute Idee und wollen jetzt den nächsten Schritt damit machen? Es gibt inzwischen gute Tools, mit denen Sie weiter planen und Ihr Konzept dann vorstellen können. So werden Sie aus Ihrer Idee schon bald ein ordentliches Geschäftskonzept stricken. Hier erfährst du, wie du von der Idee zum Geschäftskonzept kommst.
An einem gemütlichen Abend mit Freunden oder unter der Dusche: manchmal gibt es Momente, da kommen einem die wunderbarsten Ideen. So dürfte es jedem schon ergangen sein. Aber nur ein Bruchteil setzt sich im Anschluss daran hin und erstellt ein Konzept seiner Idee. Wer weiß, wie viel Potential dabei verschenkt wird.
Dabei gibt es inzwischen erprobte Tools, die über Jahre hinweg weiterentwickelt wurden um ein Geschäftskonzept erfolgreich zu machen. Wir werfen mal einen Blick auf diese Möglichkeiten. Wenn Sie mit diesen Tools arbeiten, wird Ihre Idee nach und nach eine greifbare, realisierbare Form annehmen – und Sie haben eine gute Basis für Ihre Existenzgründung.
Was ist das?
Es ist eine Gegenüberstellung von Stärken (Strength), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Bedrohungen (Threats). Sie beschäftigt sich von Anfang an mit den Pros und Contras Ihrer Idee. Nicht jeder Gründer macht eine solche Analyse, da viele meinen, ihre exzellente Idee müsse ja jedem gefallen.
Wofür wird das eingesetzt?
Eine SWOT-Tabelle wird normalerweise im Abschluss an Analysen von Bestandsunternehmen eingesetzt. Sie schrumpft dann die Inhalte auf die Kernaussagen. Nutzbar ist sie jedoch für beinahe jeden Vorgang, auch für Ihre Idee – auch gerne unter mehrfachem Einsatz. Eine Tabelle kann nur für die eigentliche Geschäftsidee angelegt werden, eine zweite, schon ausführlichere, für bestimmte Kategorien, um jeweils deren Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen aufzuzeigen.
Wo gibt es das?
Eine SWOT-Tabelle können Sie rasch selbst anlegen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeigt in einem Beispiel, wie das für die Kategorien Marketing, Finanzen und Personal aussehen kann.
Das Business Model Canvas Prinzip ist eine Methode, ein Geschäftsmodell zu visualisieren. Es ist also ein optimales Tool um von der Idee zum Geschäftskonzept zu kommen Der Schweizer Unternehmer Alexander Osterwalder hatte dieses Modell bereits während seines Studiums entwickelt und dann 2010 gemeinsam mit seinem Professor in dem weltweit bekannten Buch „Business Model Generation“ beschrieben.
Der Clou der Sache ist, dass sich hier viele Einzelideen rund um die Geschäftsidee wie in einem Baukasten zusammenfügen lassen und die Beziehungen zueinander klar werden. Da alles stichpunktartig notiert wird, bleibt der Canvas dabei ein knackiges und übersichtliches Tool.
Mit diesem ausgefüllten A4-Blatt kann auf einen Blick und in kurzer Zeit erkannt werden, ob eine Geschäftsidee unternehmerisch sinnvoll ist. Das Business Model Canvas Prinzip ermöglicht es Ihnen, Ihr Geschäftsmodell mit dem Entstehen Ihrer Idee zu entwickeln. Das sollte einer der ersten Schritte sein, wenn Sie tatsächlich mit Ihrer Idee durchstarten wollen.
Auch hier hält das BMWi eine komplett eingedeutschte Variante parat, die Osterwalders Konzept als Vorlage nutzt. Sie finden diese als PDF-Download hier.
Ein Businessplan ist ein mehrseitiges Fließtext-Dokument mit diversen Kapiteln. Am Anfang eines solchen Geschäftsplans steht in einer Zusammenfassung, was die eigentliche Kerngeschäftsidee ist. Somit weiß der Leser sofort, worum es geht.
Weiterhin wird für mehrere Jahre eine relativ detaillierte Finanzplanung erstellt, die auf Annahmen beruht. Sie stellen Vermutungen über Umsätze von Beginn Ihrer Geschäftstätigkeit an, halten Produktionskosten dagegen und lassen die monatlichen Fixkosten einfließen. Gemeinsam mit Ihren Investitionen und manch anderem Posten ergibt sich so eine Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung. Damit kann erstens abgelesen werden, wann eine Gewinnschwelle erreicht wird und zweitens können damit später Kontrollen durchgeführt werden. Welche Annahmen sind eingetreten, was hat gar nicht funktioniert?
Leider herrscht häufig die Meinung, dass man einen Businessplan nur für den Kreditgeber, oft für die Bank oder Sparkasse, schreiben müsse. Tatsächlich ist diese Art von Geschäftskonzeptpapier noch immer Voraussetzung für die meisten Kreditvergabeprozesse. Allerdings ist es für jeden Unternehmer auch die Chance, sich tiefgehender mit dem eigenen „Baby“ zu beschäftigen. Der Businessplan kann helfen, Risiken zu erkennen und Stolperfallen zu umgehen.
Tipp: Wenn ein Business Model Canvas vor dem Businessplan ausgefüllt wird, können Sie dies als Basis für Ihr großes Geschäftskonzept weiter nutzen.
Businessplan-Vorlagen lassen sich in den unterschiedlichsten Ausführungen über eine der Internet-Suchmaschinen finden. Die Qualität ist häufig zweifelhaft, zumal die Berechnungskorrektheit beigefügter Excel-Blätter für den Finanzteil kaum geprüft wurde. Es gibt allerdings moderne Software-Lösungen zur Businessplan-Erstellung.
Eine geistreiche Bemerkung, deren Autor unbekannt ist, besagt: „Es ist leichter, eine schlechte Idee mit einem guten Geschäftsmodell zu verwirklichen, als die beste Idee ohne.“ Das ist ein kluger Fingerzeig. Es haben sich schon genug angehende Unternehmer in den Stillstand manövriert, weil nach den ersten enthusiastischen Schritten (Website erstellen, Visitenkarten drucken) gar kein Konzept für überlebensrelevante Unternehmensbereiche vorlag.
Das wird Ihnen nicht passieren. Arbeiten Sie wahlweise mit allen vorgestellten Varianten oder suchen Sie sich eine davon aus. Das wird Sie definitiv auf den nächsten unternehmerischen Level katapultieren.
Oliver Bodenhaupt ist Ansprechpartner für Gründer bei SmartBusinessPlan. Seine Spezialgebiete sind Entrepreneurship und User Experience Design. Neben der Arbeit geht er zum Bouldern in Berlin.
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