Praxiserfahrung während des Studiums – welche Modelle gibt es?

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Schüleraustausch für die Karriere
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Auf die Praxiserfahrung kommt es an Ein Studium ist ein guter Einstieg, um später im Berufsleben erfolgreich zu sein und seine Karriere voranzutreiben. Neben den meist theoretischen Inhalten, die an Universitäten und Hochschulen vermittelt werden, ist meistens ein Thema elementar für das Finden eines Jobs: die Praxiserfahrung. Im Bewerbungsverfahren spielt diese manchmal sogar eine noch größere Rolle als der Abschluss eines Studiums.
Da dieses den Großteil der eigenen Zeit einnimmt, fragen sich viele Studenten, wie sie nebenbei noch Praxiserfahrung sammeln sollen. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, Praxis und Theorie miteinander zu kombinieren.

Als Werkstudent arbeiten

Die meisten Menschen, die neben ihrem Studium Geld verdienen möchten, arbeiten als Werkstudenten, denn das bringt direkt mehrere Vorteile mit sich. Auf der einen Seite spart man sich hohe Steuern, da man seinen Status als Student nicht verliert, auf der anderen Seite kann man gezielt in Bereichen arbeiten, die mit dem Studium zusammenhängen.

Viele Unternehmen suchen nach Werkstudenten, die pro Woche bis zu 20 Stunden vor Ort oder im Home-Office arbeiten und dabei verschiedene Tätigkeiten übernehmen. Wenn man auf der Suche nach einer solchen Stelle ist, kann man in sich in Jobbörsen umschauen oder sich in der eigenen Universität erkunden. Die Fachbereiche sind in der Regel gut mit den Unternehmen vernetzt, die vermehrt nach Werkstudenten suchen. 

Dual studieren

Ein weiteres beliebtes Modell, das in vielen Bereichen wie zum Beispiel Design und Wirtschaft angeboten wird, ist das duale Studium. Hier verbringt man den einen Teil des Studiums klassisch in der Universität und besucht mit seinen Kommilitonen Vorlesungen und Seminare. Der Teil ist dafür gedacht, dass man sich grundlegende Techniken und Wissen aneignet.

Daneben gibt es den praktischen Teil, den man in einem Unternehmen verbringt. Das bringt den Vorteil mit sich, dass man das Gelernte direkt praktisch anwenden kann. Außerdem verdient man hier bereits etwas Geld und kann Kontakte knüpfen.
Studierende, die in Form eines dualen Weges in einem Unternehmen anfangen, werden nach dem Studium häufig für eine Festanstellung übernommen.

Ein Praktikum machen

Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Praktikum zu machen. Das kann entweder freiwillig organisiert werden oder bereits fester Bestandteil des Studiums sein. Ein Praktikum während des Studiums dauert in der Regel drei bis sechs Monate und wird von vielen Studierenden gerne mit einem Aufenthalt im Ausland kombiniert. Auch das macht sich in einer Bewerbung später gut, da man unter anderem seine Sprachkenntnisse verbessern kann. 

Praktika sind hilfreich, um kurze Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu bekommen, allerdings reicht der Zeitraum für ein tiefes Eintauchen in den Beruf und das Unternehmen häufig leider nicht aus.

Sich selbstständig machen

Eine letzte Variante, Praxiserfahrung während des Studiums zu sammeln, ist die Selbstständigkeit. Diese wird vor allem gerne gewählt, wenn es um Bereiche wie Marketing, Social Media, Kunst und Informatik geht.

Die Selbstständigkeit bringt viel Freiheit und Flexibilität, allerdings auch ein gewisses Risiko mit sich. Wenn man eine gute Idee und einen funktionierenden Businessplan aufgestellt hat, kann man den Schritt wagen. 

Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Selbstständigkeit viel Zeit in Anspruch nimmt und daher neben dem Studium eine Belastung darstellen kann.

Weiterbildung und Karriere-Booster neben dem Studium

Neben Werkstudentenjobs, Praktika oder einem dualen Studium lohnt es sich auch, gezielt Weiterbildungen zu nutzen. Viele Hochschulen bieten Zertifikatskurse oder Kooperationen mit Industrie- und Handelskammern (IHK) an, die den Lebenslauf enorm aufwerten.

  • Soft Skills trainieren: Seminare zu Präsentation, Zeitmanagement oder digitaler Kommunikation helfen nicht nur im Studium, sondern sind in Bewerbungen ein Pluspunkt.

  • Zertifikate sammeln: IHK-Kurse in Projektmanagement, Qualitätsmanagement oder Online-Marketing ergänzen theoretisches Wissen perfekt durch Praxis.

  • Karriereplanung starten: Schon im Studium kann man sich durch Coachings oder Karriereberatung frühzeitig auf Vorstellungsgespräche vorbereiten.

👉 Tipp: Wer Studium + Praxis mit zusätzlichen Qualifikationen kombiniert, hebt sich deutlich von Mitbewerbern ab. Gerade bei Fachwirten, Meistern oder Technikern, die später ein Studium anhängen, macht das den entscheidenden Unterschied.

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Modelle der Praxiserfahrung im Studium im Vergleich

Es gibt verschiedene Wege, schon während des Studiums praktische Erfahrung zu sammeln. Jedes Modell hat eigene Vorteile – aber auch Punkte, die man bedenken sollte.

1. Werkstudentenjob

 

Vorteile:

  • direkter Bezug zum Studium möglich (Praxis im Fachbereich)

  • regelmäßiges Einkommen ohne hohen Steuerabzug

  • gute Chancen auf Übernahme nach dem Studium

Nachteile:

  • oft zeitlich auf 20 Stunden/Woche begrenzt

  • kann anstrengend sein, Studium + Job gleichzeitig zu stemmen

Wann sinnvoll?
👉 Wenn du nebenbei Geld verdienen willst und dabei schon in deinem späteren Berufsfeld Fuß fassen möchtest.


2. Duales Studium

 

Vorteile:

  • Kombination aus Theorie + Praxis von Anfang an

  • fester Vertrag mit Unternehmen → finanzielle Sicherheit

  • hohe Übernahmequote nach Abschluss

Nachteile:

  • sehr hoher Zeit- und Leistungsdruck

  • weniger klassische „Studentenfreizeit“

  • weniger Flexibilität bei Studieninhalten

Wann sinnvoll?
👉 Wenn du schon genau weißt, in welcher Branche du später arbeiten willst, und Wert auf ein festes Gehalt + klare Karriereperspektive legst.


3. Praktikum

 

Vorteile:

  • kurzer, intensiver Einblick in ein Berufsfeld

  • Chance, verschiedene Branchen auszuprobieren

  • oft gute Networking-Möglichkeiten

Nachteile:

  • häufig schlecht oder gar nicht bezahlt

  • begrenzter Lerneffekt, wenn nur einfache Aufgaben anfallen

Wann sinnvoll?
👉 Wenn du noch unsicher bist, welche Richtung du einschlagen möchtest, oder Auslandserfahrung sammeln willst.


4. Selbstständigkeit im Studium

 

Vorteile:

  • maximale Freiheit und Kreativität

  • Möglichkeit, schon früh ein eigenes Business aufzubauen

  • perfekt für Felder wie Marketing, IT, Social Media oder Design

Nachteile:

  • hohes Risiko → viel Zeitaufwand, wenig Sicherheit

  • Gefahr, dass das Studium darunter leidet

  • Einkünfte oft schwankend

Wann sinnvoll?
👉 Wenn du eine gute Geschäftsidee hast und bereit bist, Zeit + Energie zu investieren. Besonders geeignet in Bereichen, in denen du dein Wissen direkt praktisch einsetzen kannst.


5. Austauschprogramme & internationale Praxis

 

Vorteile:

  • Auslandserfahrung + Sprachkenntnisse → großer Pluspunkt im Lebenslauf

  • Blick über den Tellerrand, interkulturelle Kompetenz

  • oft Förderprogramme oder Stipendien verfügbar

Nachteile:

  • organisatorisch und finanziell aufwendiger

  • unter Umständen Verlängerung der Studiendauer

Wann sinnvoll?
👉 Wenn du internationale Karrierepläne hast oder in Unternehmen arbeiten willst, die global tätig sind.


Fazit: Welches Modell passt zu wem?

  • Planst du eine Karriere im Unternehmen? → Werkstudentenjob oder duales Studium.

  • Willst du ausprobieren, wohin die Reise geht? → Praktikum (auch im Ausland).

  • Träumst du von der Selbstständigkeit? → Nebenberufliches Business starten.

  • Willst du im internationalen Umfeld arbeiten? → Auslandspraktikum oder Austausch.

👉 Wichtig ist, dass du dir über deine langfristigen Ziele klar wirst – dann findest du schnell das Modell, das am besten zu dir passt.


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